Carl-Philipp Sassenrath startet „Hafenrunde“

Der Fall Thomy hat den Wirtschaftsstandort Neusser Hafen neu in den Mittelpunkt gerückt. Carl-Philipp Sassenrath, der neue direkt gewählte Bundestagsabgeordnete für Neuss, Dormagen, Rommerskirchen und Grevenbroich, hat deswegen eine „Hafenrunde“ gestartet. In den kommenden Wochen führt er Gespräche mit verschiedenen Betrieben und deren Beschäftigten im und um den Neusser Hafen: „Unser Hafen hat Zukunft. Dafür müssen wir ihn aber stärken. Dafür höre ich mir an, was wir auch an den bundespolitischen Rahmenbedingungen verbessern müssen.“

Gemeinsam mit dem Düsseldorfer Teil bildet der Neusser Hafen den drittgrößten Binnenhafen Deutschlands. 150 Unternehmen sind im Industriegebiet angesiedelt. 5000 Beschäftigte sind im Hafen insgesamt tätig. Der Hafen hat als trimodaler Logistikstandort überregionale Bedeutung: Schiene, Schiff und Straße werden miteinander vernetzt. Schon heute und für die Zukunft ist dabei die Anbindung an die Seehäfen wie Rotterdam und Antwerpen besonders wichtig. Carl-Philipp Sassenrath formuliert als Zielbild: „Wir müssen wettbewerbsfähig bleiben gegenüber anderen Binnenhäfen wie etwa Duisburg.“ Dazu brauche es Investitionen in die Infrastruktur des Hafens selbst genauso wie in das Schienensystem und die Brücken in der Umgebung.

Erste Gespräche führten Carl-Philipp Sassenrath zur Ölmühle Sels, zu den Logistikunternehmen Zietzschmann und Optimodal sowie zu Thomy. Das Neusser Werk, in dem insbesondere Senf und Mayonnaisen hergestellt werden, gehört zum schweizerischen Nestlé-Konzern und soll im Laufe des Jahres 2026 geschlossen werden. Dort traf er gemeinsam mit dem Neusser CDU-Vorsitzenden Axel Stucke den Betriebsratsvorsitzenden Andreas Zorn sowie Mitglieder der Werks- und Konzernleitung zum Gespräch. Carl-Philipp Sassenrath erklärte im Anschluss: „Das Unternehmen steht in der Pflicht, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jetzt zeitnah faire und verlässliche Angebote zu unterbreiten.“
Nach dem Fall Thomy müsse die Politik nun genau analysieren, wie es zu der Entscheidung des Unternehmens gekommen sei, erklärte Carl-Philipp Sassenrath. „Unternehmen für ihre betriebswirtschaftlichen Entscheidungen zu beschimpfen, bringt uns für die Zukunft wenig, ganz im Gegenteil. Uns muss zu denken geben, wenn Teile der Produktion aus Kostengründen ins Ausland verlegt werden. Die Deindustrialisierung findet statt, leider auch bei uns vor Ort.“

Axel Stucke erklärte: „Die Lehre ist, dass wir einen engeren Austausch der Politik vor Ort mit den Unternehmen brauchen. Es reicht nicht, da zu sein, wenn es schon zu spät ist. Wir brauchen einen konstruktiven und vorausschauenden Dialog.“

Kurzfristig könnten Politik und Verwaltung eine wichtige Mittlerrolle spielen, um Thomy-Beschäftigte mit möglichen neuen Arbeitgebern im Rhein-Kreis Neuss in Verbindung zu bringen. Über die Hälfte der Thomy-Belegschaft wird sich auf Arbeitssuche begeben, wenn der Betrieb im Laufe der nächsten 14 Monate schließt. Carl-Philipp Sassenrath: „Wir bleiben trotz des Thomy-Weggangs ein starker Standort für die Lebensmittelindustrie. Das bietet Chancen.“ Zudem müsse ein Zukunfts- und Innovationskonzept für den Hafen diskutiert werden, aus dem sich dann auch Perspektiven für die künftige Nutzung des Thomy-Geländes ergeben.

Carl-Philipp Sassenrath wird in den kommenden Wochen kontinuierlich weitere Gespräche mit Betrieben und Beschäftigten im Neusser Hafen führen. Unternehmen, betroffene Arbeitnehmer oder Interessierte können sich hierfür an sein Bundestagsbüro wenden (carl-philipp.sassenrath@bundestag.de).

Zum Artikel in der NGZ vom 05.04.2025: https://rp-online.de/nrw/staedte/neuss/neuss-carl-philipp-sassenrath-zum-fall-thomy_aid-125954717

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